01.06.2014

„Wir leben zusammen und wir arbeiten zusammen”

Weihung der WITTENSTEIN Innovationsfabrik in interreligiösem Rahmen / Bildstock in Erinnerung an Seniorchefin Aenne WITTENSTEIN

Tradition und Moderne – wer unmittelbar vor der gerade eben erst eröffneten WITTENSTEIN Innovationsfabrik steht, dessen Blick fällt vor der imposanten Kulisse des Neubaus sofort auf den ebenfalls neuen, gut drei Meter hohen Bildstock aus Muschelkalk im Stil der Spätgotik. Das Familienunternehmen WITTENSTEIN erinnert damit an prominentester Stelle des Firmengeländes an die eigene Herkunft – denn die für das kulturelle Landschaftsbild der Region so typische Stele mit dem katholischen Motiv der Stuppacher Madonna ist der erst kürzlich verstorbenen Seniorchefin Aenne WITTENSTEIN gewidmet. Auf dem Fundament dieser sichtbaren Verbundenheit mit traditionellen Werten setzte die WITTENSTEIN AG am Sonntagnachmittag ein ungewöhnliches Zeichen der Weltoffenheit und Integration: Im Beisein vieler  Mitarbeiter und deren Familien weihten bzw. segneten fünf Vertreter der monotheistischen Weltreligionen das neue Mechatronikzentrum.

Die Begründung für die in der Region vermutlich bislang einmalige Form einer Gebäudeweihung in interreligiösem Rahmen ist für Dr.-Ing. E.h. Manfred Wittenstein, Firmeninhaber und Aufsichtsratsvorsitzender der WITTENSTEIN AG, so simpel wie grundlegend: “Wir leben zusammen und wir arbeiten zusammen. Es ist wichtig, dass wir uns alle hier wohlfühlen, egal welcher Religionsgemeinschaft wir angehören oder aus welchem Kulturkreis wir stammen. Wenn wir als Unternehmen weiter weltweit wachsen wollen, gilt es auch unseren Blick zu erweitern.“

Nur zwei Tage nach der offiziellen Eröffnung der WITTENSTEIN Innovationsfabrik in Igersheim-Harthausen hatte sich der Neubau in ein stattliches Festzelt mit großem Festplatz verwandelt. Rund 2.500 Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen nutzten ausgiebig die Gelegenheit, Gelände und Räumlichkeiten  zu besichtigen und miteinander zu feiern.   Im lichtdurchfluteten Obergeschoss des Neubaus zeigten sich  am frühen Nachmittag nicht nur die vielen Mitarbeiter, sondern auch die Vertreter der evangelischen, katholischen, jüdischen, russisch-orthodoxen und der islamischen Glaubensgemeinschaften von der Idee einer interreligiösen Weihung beeindruckt. „Sie haben damit einen großen Schritt für die Integration und das Zusammenwachsen getan“, lobte Ibrahim Kocyigit von der Türkisch-Islamischen Gemeinde e.V. Lauda, das ungewöhnliche Engagement der WITTENSTEIN AG. Gebete und Segenssprüche für das Gebäude und/oder die darin arbeitenden Menschen – nach der jeweils religiösen Tradition – sprachen außer ihm auch Priester Vladimir Bayanov (Russisch-Orthodoxe Kirchengemeinde Würzburg), Pfarrer Hubert Hinz (Katholische Kirchengemeinde Igersheim), Pfarrer Uwe Krauß (Evangelische Kirchengemeinde Igersheim) und Landesrabbiner Netanel Wurmser (Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs Stuttgart).

Pfarrer Hubert Hinz weihte im Anschluss den eingangs bereits erwähnten  Bildstock – im Beisein der beiden Bildhauer Christian Verhoeven und Daniel Friedrich, der übrigen Religionsvertreter und vieler Festteilnehmer, darunter natürlich auch die Familie WITTENSTEIN – denn schließlich haben Belegschaft und Familie den nun aufgestellten Bildstock der Anfang April verstorbenen Seniorchefin Aenne WITTENSTEIN zu deren 100. Geburtstag im vergangenen Sommer geschenkt. Tradition und Moderne – mit der Eröffnung und Weihung der WITTENSTEIN Innovationsfabrik hat auch der Bildstock seinen Platz erhalten.