29.10.2015

Die WITTENSTEIN Innovationsfabrik: ausgezeichnet für nachhaltiges Bauen

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat den Neubau in Igersheim-Harthausen mit Platin zertifiziert

Bereits zum 2. Mal in diesem Jahr wurde ein Neubau der WITTENSTEIN AG mit der höchstmöglichen DGNB-Zertifizierung für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet: nach der Fellbacher „Urbanen Produktion der Zukunft“ im Sommer jetzt auch die WITTENSTEIN Innovationsfabrik am Unternehmenshauptsitz im baden-württembergischen Igersheim-Harthausen. Das im Vorjahr 2014 bezogene Gebäude erhielt am Mittwoch, 28. Oktober 2015, im Rahmen einer kleinen Feierstunde ebenfalls die begehrte Auszeichnungsstufe der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB).

Mit rund 18.000 Quadratmetern Nutzfläche ist der Gebäudekomplex in etwa so groß wie die bereits bestehenden sechs Produktionshallen am Stammsitz der Unternehmensgruppe und bietet Platz für 500 Mitarbeiter. Konzipiert vom Münchner Architekturbüro HENN Architekten besticht die Innovationsfabrik schon beim ersten Eindruck durch ihre rund sieben Meter hohe Glasfassade mit gewaltigen Sonnensegeln an der Frontseite. Das Innere des dreigeschossigen, 14 Meter hohen Gebäudekomplexes mit einer Grundfläche von 133 x 97 Metern hat es in sich in Sachen Innovation, Flexibilität und Nachhaltigkeit.

 

Aus den umfassenden DGNB-Nachhaltigkeitskriterien lassen sich für die WITTENSTEIN Innovationsfabrik die nachfolgenden hervorgeben: Unterschreitung der Energieeinsparverordnung (EnEV) um 42 %; eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit 3-fach Verglasung (Passivhausstandard); BHKW und PV-Anlage zur eigenen Stromerzeugung; hoher Nutzerkomfort in Büro- und Produktionsflächen durch einen hohen Tageslichtanteil, eine sehr gute Akustik und ein sehr gutes Raumklima. Restlos überzeugt habe die DGNB das Gesamtkonzept der Innovationsfabrik, so das uneingeschränkte Lob von Marcus Herget, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

 

Den Eingangsbereich des rund 35 Mio. Euro teuren Bauprojekts ziert die begehrte Platinplakette bereits; die dazugehörende Zertifikatsurkunde übereichte der DGNB-Geschäftsführer an Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath, Vorstandsvorsitzender der WITENSTEIN AG. „Wir freuen uns, dass die Innovationsfabrik damit auch die sachliche Qualität bestätigt bekommt“, freute sich Spath. Denn das wesentliche Ziel – nämlich dass die hier arbeitenden Menschen sich auch wohlfühlen – habe man in den zurückliegenden Monaten seit dem Einzug bereits erreicht: „Wir haben in der Planung mit den Architekten besonderen Wert auf eine wohltuende und inspirierende Atmosphäre gelegt.“ Das bestätigte auch Stefan Sinning (HENN Architekten) in seinem Grußwort: Dass die Nutzer des Gebäudes sich wohlfühlen, sei allen Planungen stets zugrunde gelegen, denn: „Innovation entsteht durch Kommunikation. Und im Übrigen gelte für die Innovationsfabrik das Prinzip ‚Weniger ist mehr‘: „Dieses Haus ermöglicht es uns, in vielen Bereichen weniger zu verbrauchen.“

 

Bilder:

1. Offizielle Übergabe des DGNB-Zertifikats in Platin (v.li.n.re.): Frank Menikheim (Bürgermeister Gemeinde Igersheim), Klaus Spitzley (Senior Consultant WITTENSTEIN AG), Stefan Sinning (HENN Architekten), Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (Vorstandsvorsitzender WITTENSTEIN AG), Marcus Herget (Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.), Thilo Brandel (Leiter Gebäudemanagement WITTENSTEIN AG), Dr. Michael Geier (Geschäftsführer WITTENSTEIN cyber motor GmbH)

2. Jetzt ist sie auch offiziell bestätigt: die ökonomische, ökologische und soziokulturelle Nachhaltigkeit der Innovationsfabrik der WITTENSTEIN AG in Igersheim-Harthausen – eines von vier Platin-zertifizierten Gebäuden in Deutschland überhaupt.

 

Die WITTENSTEIN Innovationsfabrik – Eckdaten

Investitionssumme                         35 Millionen Euro

Architekt                                        HENN Architekten, München

Gebäudehöhe                                14 m, dreigeschossig

Grundfläche                                   133 x 97 m, rd. 18.000 qm Nutzfläche (BGF)

Hybridgebäude                               Kombination aus Produktion und Büro

Produktionsfläche                           6.000 qm, komplett offen gestaltet

 

Fassade

Hochwärmegedämmte Außenfassade mit (3-fach-) Isolierverglasung, Natursteinplatten aus regionalem Muschelkalk oder Resysta-Material (Hybridwerkstoff in Holzoptik auf Basis von Reishülsen), rd. 1.800 qm Glasfassade, 3 Innenhöfe von allen Seiten einsehbar

 

Energieversorgung

Ein eigenes Blockheizkraftwerk (fossile Kraft- Wärme-Kälte-Kopplung-Anlage – Erdgas) deckt die Wärme-Grundlast, 15% der Kältelast (Absorptions-kältemaschine), die Warmwasser-erzeugung, den kompletten Strombedarf des Gebäudes und teilweise den Strombedarf für die Entwicklungs- und Produktionsprozesse ab.

Durch die Kälteerzeugung über die Absorptionskältemaschinen kann die Wärmeerzeugung der KWKK-Anlage auch im Sommer genutzt werden.

Der erzeugte Strom der 40 Kwp-Photovoltaikanlage wird zu 100% ins eigene Netz eingespeist, von dem auch unsere Elektrofahrzeuge geladen werden.

Die Lüftungsanlage verfügt über eine Heiz- und Kühlfunktion und weist einen Wärmerückgewinnungsgrad von 70-75% auf.

 

Licht und Akustik

Tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung Schallabsorbierende Decken- und Wandverkleidung in den Projekträumen und Büros Textile Bodenbeläge

 

Besonderheiten in der Produktion

Flexibles Hallenlayout Produktion Optimaler Warenfluss von der Anlieferung bis zum Versand Saubere Montageumgebung durch konsequentes Umpacken der Ware in ESD-gerechte Lager- und Bereitstellungsbehältnisse, Pilotprojekt: Dynamische Produktionsumgebung (Montage auf Rollen)

 

Die Produkte

Mechatronische Komponenten und Systeme, bestehend aus Mechanik, Steuerungen, Sensorik und Software für Kundenanwendungen in ganz unterschiedlichen Branchen wie z.B. die Halbleiterindustrie, Energiegewinnung oder Automobilindustrie. Nutznießer dieser Lösungen sind grundsätzlich Menschen, seien es Fahrer von Elektro- mobilen, Handynutzer oder Strombezieher – die Innovationsfabrik liefert letztendlich also „Technik für Menschen“.

 

Außenanlage

Erweiterung des bestehenden WITTENSTEIN Weltgartens (derzeit einziger Botanischer Garten eines Industrieunternehmens in Deutschland mit 600 internationalen Gehölzen) Verwendung von Muschelkalk-Steinen aus dem Aushub für die Innenhöfe

Das gesamte Dachwasser wird in fünf Rückhaltebecken gesammelt und versickert bzw. verdunstet.