13.05.2013

Astronaut Ernst Messerschmid besucht die WITTENSTEIN AG: Ein Forscher im All und im Alltag

Als Wissenschaftsastronaut flog er mit dem Space-Shuttle „Challenger“ einst in den Weltraum – doch angesichts des Helikopter-Flugsimulators in den Produktionshallen der WITTENSTEIN AG kam ihm spontan ein „Da kann man sich ja nur blamieren“ über die Lippen. Prof. Dr Ernst Messerschmid, 1985 als Wissenschaftsastronaut und dritter Deutscher überhaupt für eine Woche im All, besuchte kürzlich für einen Tag den Mechatronikkonzern in Igersheim-Harthausen und interessierte sich naturgemäß besonders für die Luft- und Raumfahrt-Sparte des Unternehmen.

Als Leiter des Lehrstuhls Astronautik und Raumstationen vernetzt der 1945 in Reutlingen geborene Physiker bis heute erfolgreich Wissenschaft und Wirtschaft, wenn er u.a. am Stuttgarter Institut für Raumfahrtsysteme Strategien und Szenarien für bemannte Missionen zu erdnahen Asteroiden oder zum Mars entwickelt. Erforschen, verstehen, vereinen – das sind für Messerschmid die drei entscheidenden Gründe für eine weitere Exploration des Weltalls und gefragt nach Leben auf dem Mars bleibt er diplomatisch: „Sicher ist auf jeden Fall: Astronauten von der Erde werden den Mars beleben.“

Gemeinsam mit drei Kollegen aus Stuttgart war der ehemalige Astronaut sehr am Portfolio der WITTENSTEIN AG in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik interessiert. Nach einem intensiven Gesprächsaustausch über Möglichkeiten künftiger Zusammenarbeit u.a. mit Thomas Bayer (Leiter Generierungsprozess der WITTENSTEIN AG), Dr. Frank Michel (Leiter Forschung und strategische Entwicklung der WITTENSTEIN AG) und Christoph Heine, Geschäftsführer der WITTENSTEIN aerospace & simulation GmbH, drängte es den Gast aber in die Produktionshallen, wo beispielsweise haptische Simulationstechnik für das Flugtraining der Piloten oder innovative Motoren für Raumfahrzeuge wie zuletzt für die Flugsteuerung der Höhenforschungsrakete Shefex II entstehen.

Ein waschechter Astronaut im Unternehmen – das war auch für WITTENSTEIN eine Premiere und so gab es am Ende eines für Gast und Gastgeber hochspannenden Tages noch ein echtes „Bonbon“ für die Mitarbeiter: Ernst Messerschmid faszinierte während seines gut einstündigen Vortrags als regelrechter „Universalgelehrter“, der seine Zuhörer mühelos mitnahm auf seine eigene Reise in die Schwerelosigkeit. In erster Linie sei diese natürlich ideale Testumgebung für allerlei technische und medizinische Experimente gewesen. Doch bei aller Leidenschaft im Dienste der Wissenschaft bewegt offenbar auch einen Wissenschaftsastronauten am Ende genau dasselbe wie den staunenden Laien aus terrestrischer Perspektive; „Das Spannendste ist der Ausstieg aus der Raumstation.“

Blamiert hat sich der einstige Astronaut Messerschmid dann übrigens bei seinem simulierten Flug mit dem Helikopter keineswegs…