12.07.2011

49. Vernissage der WITTENSTEIN AG: Spiegelkratzen erfordert Ausdauer, Geduld und Feingefühl

Vielseitige Spiegelkunstwerke von Stephan Herzog

Die Herstellung von „Spiegel-Bildern“ erfordert ein hohes Maß an Feingefühl. Stephan Herzog lässt sich stets vollständig und sehr konzentriert auf diese Arbeit ein, um keinen unverzeihlichen Fehler zu begehen. Am vergangenen Freitagabend präsentierte der Künstler seine Werke bei der 49. WITTENSTEIN-Vernissage in Harthausen erstmals vor Publikum. Noch bis Oktober kann die aktuelle Ausstellung „Kunst im Spiegel“ im Atrium der WITTENSTEIN AG besucht werden – und zwar werktags nach telefonischer Voranmeldung.

WITTENSTEIN-Mitarbeiter Stephan Herzog kreiert seit rund zwei Jahren mit der außergewöhnlichen Technik des „Spiegelkratzens“ kleine Kunstwerke. Sein heutiges Hobby war 2009 durch einen Zufall entstanden: Bei einem Umzug wurde aus Unachtsamkeit ein Garderobenspiegel von Stephan Herzog zerkratzt. Bedingt durch gesundheitliche Probleme ergab sich zur gleichen Zeit die Chance, sich privat kreativen neuen Herausforderungen zu widmen. Stephan Herzog beschloss kurzerhand, aus dem vermeintlich beschädigten Spiegel ein Kunstwerk zu schaffen. Seit damals brachte seine zeitaufwendige Arbeit schon viele verschiedene Motive für Kinder aber auch für Erwachsene hervor. Am vergangenen Freitagabend feierte der Künstler im Rahmen der 49. Vernissage der WITTENSTEIN AG seine Premiere.

Stephan Herzog, geboren 1972 im Landkreis Straubing, lebt als Bayer im Taubertal. Seit zwanzig Jahren wohnt er in der Nähe von Lauda, seit mittlerweile elf Jahren ist er bei der WITTENSTEIN AG beschäftigt. Auch an seinem Arbeitsplatz in der Montage bei der Prüf- und Endabnahme von Getrieben muss er konzentriert arbeiten, um Fehler zu vermeiden. Die Fähigkeit, sich vollständig auf eine Sache einzulassen, spiegelt sich also in verschiedenen Bereichen seines Lebens wider.

Nach der Begrüßung durch Ulrich Boelcke, Geschäftsführer WITTENSTEIN intens GmbH, am vergangenen Freitagabend war es an Stephan Bug, Leiter Fertigung Elektronik der WITTENSTEIN AG, Stephan Herzog als einen seiner Mitarbeiter vorzustellen. Claudia Konrad gewährte den Gästen einen Einblick in das außergewöhnliche Handwerk ihres Lebensgefährten: „Spiegelkratzen erfordert ein hohes Maß an Ausdauer, Geduld, Feingefühl und vor allem innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Das Geräusch, das dabei entsteht, ist für viele unerträglich – für Stephan Herzog hat es etwas Beruhigendes.“ Um ein solches Bild herzustellen, wird zunächst das gewünschte Motiv spiegelverkehrt auf die Rückseite des Spiegels gezeichnet. Die Umrisse werden mit einem Skalpell vorsichtig eingeschnitten und die oberste Schicht entfernt. Mit Radiergummi und Glasreiniger wird die Fläche gereinigt. Abschließend wird das Motiv von der Rückseite farbig lackiert.

Bei musikalischer Umrahmung durch die Trommelgruppe „Wassa Wassaa“ aus Bad Mergentheim konnten die Gäste der Vernissage die vielseitigen „Spiegel-Bilder“ auf sich wirken lassen. In einer Live-Vorführung zeigte Stephan Herzog schließlich, wie präzise er bei diesem Prozess arbeiten muss, um den Spiegel nicht zu beschädigen.

Die Ausstellung „Kunst im Spiegel“ kann noch bis Oktober 2011 jeweils an Werktagen – nach telefonischer Voranmeldung bei der WITTENSTEIN AG (Andrea Riedwelski, Tel. 07931/493-10463) – im Atrium der WITTENSTEIN AG in Igersheim-Harthausen besucht werden.

Bilder:

  1. Eröffnung der 49. WITTENSTEIN-Ausstellung (von links nach rechts): Ulrich Boelcke (Geschäftsführer WITTENSTEIN intens GmbH), Künstler Stephan Herzog, Laudatorin Claudia Konrad, Klaus Spitzley (Vorstand der WITTENSTEIN AG) und Stephan Bug (Leiter Fertigung Elektronik der WITTENSTEIN AG)
  2. Stephan Herzog zeigt in einer Live-Vorführung wie „Kunst im Spiegel“ entsteht.