14.07.2011

16. Stipendium der WITTENSTEIN-Stiftung

Erstmals zwei Preisträger des WITTENSTEIN-Stipendiums 2011: Anastasia Dietrich und Philipp Schmitt

Die Eine wird ab Herbst in Oxford Physik studieren, der Andere in Würzburg Vorlesungen in Mathematik mit Anwendungsfach Physik belegen: Die beiden diesjährigen WITTENSTEIN-Stipendiaten des Bad Mergentheimer Deutschorden-Gymnasiums haben zwar ganz unterschiedliche Studienwege vor sich; gleichwohl eint sie überdurchschnittlicher Enthusiasmus und Engagement im Verlauf der nun zu Ende gegangenen Schulzeit: Anastasia Dietrich und Philipp Schmitt.

Während Dr. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der WITTENSTEIN AG, die Auszeichnung an Anastasia Dietrich im Rahmen des Abiballs in der Bad Mergentheimer Wandelhalle überreichen konnte, saß der 2. Preisträger, Philipp Schmitt, bereits im Flugzeug auf dem Weg nach Bangkok/Thailand. Er nimmt dort als Mitglied des deutschen Nationalteams an der 42. Internationalen Physik-Olympiade teil.

Anwesend waren dagegen die übrigen „DOG“-Abiturienten des Jahrgangs 2011 mit ihren Angehörigen, Lehrern und Schulleitung. Ihnen allen konnte Dr. Wittenstein zu einer Auszeichnung gratulieren, die der ganzen Schule gilt: Als einziges Gymnasium im Main-Tauber-Kreis ist das Deutschorden-Gymnasium eine sogenannte „MINT-freundliche Schule“, sprich ein Gymnasium, das sich besonders gegen den Mangel an Nachwuchs in den MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) engagiert.

Mit physikalischen und mathematischen Fragen haben sich die beiden diesjährigen Stipendiaten in den zurückliegenden Schuljahren und in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne beschäftigt – warum, das begründete Preisträgerin Anastasia Dietrich bereits in ihrer Bewerbung für das WITTENSTEIN-Stipendium: „Die Entdeckungen großer Wissenschaftler haben unseren Alltag beeinflusst. Ich möchte diesen alltäglichen Komfort nicht genießen, ohne den Versuch zu unternehmen, die dahintersteckenden Prinzipien zu verstehen.“ Dr. Manfred Wittenstein gratulierte ihr und – in Abwesenheit – natürlich auch Philipp Schmitt: „Wir fördern Sie gerne auf Ihrem beruflichen Lebensweg. Freuen Sie sich auf Ihr Studium und nutzen Sie Ihre Möglichkeiten.“

In seiner kurzen Ansprache hatte Dr. Manfred Wittenstein alle diesjährigen Schulabgänger aufgefordert, die verschiedenen Prozesse der globalen Wirtschaft, der Technik, im Geistesleben und im Sozialen mit zu gestalten: „Der Wunsch, Geld zu ‚machen’ darf nicht dazu führen, dass allgemein akzeptierte Wertevorstellungen einer Gesellschaft zum Egoismus verkommen.“

Tiefgreifende Veränderungen im Maschinenbau und in der Informationstechnologie prognostizierte WITTENSTEIN im Hinblick auf den Umbau unseres gesamten Energiesystems: „Unsere technologischen Chancen werden unser Leben verändern.“ In technische Kontexte eingebettete Rechner würden künftig viele Aufgaben übernehmen, Maschinen und Systeme werden miteinander vernetzt und selbstständig arbeiten. Dass in der Entwicklung dieses Zukunftsmarkts die Industrie in Deutschland eine führende Rolle spielen werde, davon zeigte sich Dr. Manfred Wittenstein am Samstagabend in der Bad Mergentheimer Wandelhalle überzeugt: „Irgendwann werden wir zum Beispiel in sogenannten ‚Smart Cities’ leben, in denen intelligente Verkehrskonzepte die infrastrukturellen Beschränkungen optimieren werden. Stromerzeuger, Speicher, Verbraucher und Netzbetriebsmittel sind dann kommunikativ vernetzt.“

Seit 1996 zeichnet die WITTENSTEIN-Stiftung jährlich einen Abiturienten oder eine Abiturientin des Deutschorden-Gymnasiums aus – für herausragende Leistungen im Bereich der Naturwissenschaften. Die Auszeichnung ist mit einer monatlichen „Finanzspritze“ für die Dauer der Regelstudienzeit verbunden. WITTENSTEIN-Stipendiaten können darüber hinaus Praktika bei der WITTENSTEIN gruppe absolvieren, erhalten Ferienjobs, können an den Weiterbildungsmöglichkeiten der unternehmenseigenen WITTENSTEIN akademie teilnehmen und, wie alle Mitarbeiter, kostenlos den firmeneigenen Fitnessraum, den Beachvolleyballplatz oder die Bibliothek nutzen.

Erklärtes Ziel der Stiftung ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs im Taubertal zu fördern und der sinkenden Zahl von Ingenieurstudenten entgegenzuwirken. Ende 2006 war das Stiftungsvermögen bereits auf 200.000 Euro verdoppelt worden. Pünktlich zur Vergabe des 16. Stipendiums erfolgte jetzt eine neuerliche Aufstockung um 50.000 Euro.